🩺 Neoblase – die „neue Blase“ aus dem eigenen Dünndarm
Die Neoblase wird aus einem Stück des eigenen Dünndarms (ca. 50 cm) geformt. Dieses wird in Form einer Kugel zusammengenäht, an die Stelle der alten Blase gesetzt und mit den Harnleitern und der Harnröhre verbunden. So kann der Urin wie gewohnt gesammelt und entleert werden.
⚙️ Wie funktioniert die Neoblase?
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Anders als die natürliche Blase besitzt die Neoblase keine Muskeln, die sich aktiv zusammenziehen.
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Der Urin muss durch Bauchpressen herausgedrückt werden, während der Beckenboden entspannt wird.
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Deshalb ist ein Beckenboden- und Schließmuskeltraining nach der OP besonders wichtig.
⏰ Besonderheiten im Alltag
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Die Neoblase ist zu Beginn klein, dehnt sich aber bei Benutzung aus.
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Harndrang wird nicht gespürt, daher muss man nach der OP geplante Toilettenpausen einhalten (anfangs alle 3–4 Stunden).
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So lassen sich Überdehnung oder ungewollter Urinverlust vermeiden.
🧬 Darmfunktionen der Neoblase
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Die Neoblase übernimmt weiterhin Darmfunktionen:
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Schleimproduktion durch Darmzellen 🧫
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Aufnahme von Stoffen aus dem Urin in die Blutbahn 💉
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Regelmäßige Blutuntersuchungen sind wichtig, um Übersäuerung oder Elektrolytverschiebungen frühzeitig zu erkennen.
✅ Fazit – Vor- und Nachteile der Neoblase
Die Entfernung der Harnblase und der Aufbau einer Neoblase ist eine komplexe Operation, die keine externen Hilfsmittel für die Urinableitung benötigt. Die Lebensqualität bleibt weitgehend erhalten, allerdings erfordert die Kontinenz Rückgewinnung durch Training und Geduld.
