Methenamin(Urotropin) ist ein Salz, das aus Formaldehyd und Stickstoff besteht und in sauren Urin sehr gut löslich ist. Es ist bekannt, dass es desinfizierend wirkt, also Bakterien „abtötet“. Deshalb wird es in vielfältiger Weise zur Desinfektion und Sterilisation verwendet.

Also ein Desinfektionsmittel für die Blase?

Ja ungefähr, Formaldehyd kann die Vermehrung von Zellen unterbinden, indem es den Stoffwechsel der Bakterien hemmt. Bakterien können sich somit nicht weiter vermehren und werden aus dem Körper ausgeschieden.

Und das hilft wirklich?

Ein Forscherteam um Chris Harding im englischen Newcastle behandelte 240 Frauen entweder mit Antibiotika oder mit 2 Tagesdosen Methenamin. Die Probandinnen hatten zuvor um die 6 Blasenentzündungen im Jahr. Durch die Medikamente senkte sich diese Quote binnen eines Jahres deutlich auf etwas über 1 in der Methenamin-Gruppe. Für Harding steht daher fest, dass Methenamin vor wiederaufflammenden Blasenentzündungen schützen kann. Was im Gegensatz zu den Antibiotika für das Desinfektionsmittel spricht: Die Bakterien können keine Resistenz dagegen entwickeln.

Und wo ist der Haken?

Formaldehyd wird vom deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung als krebserregend klassifiziert.

Laut Experten ist das Desinfektionsmittel krebserregend, wenn es in hohen Mengen und über längere Zeiträume eingeatmet wird. Das hat aber angeblich keine Relevanz für die begrenzte Einnahme von Methenamin in therapeutischen Dosen zur Behandlung von Harnwegsinfekten.

Beachte:

Methenamin ist nicht in Ö oder DE zugelassen. In den USA, Australien, England und in den skandinavische Länder ist es aber als „Medikament“ käuflich erhältlich.

Eigene Meinung:

ich lass lieber die Finger davon…

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